i.d.a.-Dachverband in Frankfurt/Main | 30. Sept.-2. Okt. 2022

56. i.d.a.-Dachverbandstreffen deutschsprachiger Lesben-/Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen | 30. Sept.-2. Okt. 2022 in Frankfurt/Main

Vom heutigen Freitag an bis Sonntag treffen sich zu einer Fachkonferenz Vertreter*innen der Mitgliedsarchive des i.d.a.-Dachverbands zum bereits 56. Jahrestreffen in Frankfurt am Main, dieses Mal als Kooperationsveranstaltung des dortigen Archivs Frau und Musik und des Lesbenarchivs: Vertreterinnen von 24 der insgesamt 38 Mitgliedsarchive des i.d.a.-Dachverbands kommen in Frankfurt zusammen – eine tolle Fülle an Expert*innen für Frauengeschichte und Archivarbeit!

Größtes und bedeutendstes Projekt des i.d.a.-Dachverbands ist das seit 2018 bestehende Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) – aus den wichtigsten Dokumenten und anderen Materialien zu Frauenbewegungen besonders des 20. Jahrhunderts aus den Mitgliedsarchiven des i.d.a.-Dachverbands entstand der META-Katalog, in dem sich diese Artefakte zur Recherche gebündelt nutzen lassen. Das DDF fördert Mitgliedsarchive durch Projekte zum Beispiel zur Digitalisierung von Teilbeständen. So konnten wir bereits für unser Archiv Frau und Musik vier Projekte dieser Art durchführen und so zur weiten Verbreitung des Wissens um Komponistinnen beitragen.

Den Auftakt der Versammlung macht eine Videobotschaft von Angela Dorn, Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen, gefolgt von einer persönlichen Ansprache durch Dr. Sonja Müller vom Frankfurter Kranz, dem Netzwerk kulturschaffender Frauen in Frankfurt.

Anschließend gibt es den ersten Vortrag: Sarah Hartmann von der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) in Frankfurt zeigt, wie spannend der Umgang mit Normdaten ist, vor allem wenn es ums Thema Diversität geht. Abends bringt Dr. Ulrike Kienzle die Bedeutung Clara Schumanns für Frankfurt nahe – mit im Gepäck sind seltene Audio-Aufnahmen einer ihrer Schülerinnen! Im Anschluss lässt Konzertgitarristin Heike Matthiesen den Abend buchstäblich ausklingen mit einem Konzert mit Auszügen aus ihrer Komponistinnen-CD Guitar Ladies.

Am Samstag müssen zeitbedingt einige Workshops parallel stattfinden: Rita Kronauer (ausZeiten Bochum) erläutert, wie sich Frauenarchive unentbehrlich machen in der Kulturlandschaft. Maren Bock und Rebecca Gefken (belladonna Bremen) möchten einen gelungenen Generationendialog, Steffi Pöschl (DDF) erklärt die Feinheiten der Webseite des i.d.a.-Dachverbands, Mary Ellen Kitchens (Archiv Frau und Musik) gibt ihren Workshop zu Aktivitäten und Vernetzungstätigkeiten und gibt einen Einblick in die Bestände des Archivs Frau und Musik. Clara (Lili-Elbe-Bibliothek) ist Expertin für Social-Media-Navigation und zeigt in ihrem Kurs, wie man zum Beispiel eine größere Reichweite im Internet erzielen kann. Letzterer findet nicht in den hoffmanns höfen – der Heimat des Archivs Frau und Musik – statt, sondern im Lesbenarchiv in der Frankfurter Innenstadt.

Der Sonntag startet mit einem Vortrag der Frankfurter Künstlerin Jutta Stocksiefen zur Bedeutung von künstlerischem Forschen und Arbeiten am Beispiel der Ausstellung Reflections from the Women’s Archive der Ausstellungshalle Depo in Istanbul.

Nach einem Abschlussplenum zur Weiterarbeit und Zukunft der Arbeit des i.d.a.-Dachverbands und der Mitgliedsarchive endet die Tagung mit einem feministischen Stadtrundgang mit Maike Erdt (LIBS e. V.) – für den Nachmittag stehen optional Besuche der Frankfurter Museen besonders zur Ottilie-Röderstein-Ausstellung im Städel zur Abrundung zur Verfügung.

Wir freuen uns sehr, diese Konferenz zur bedeutenden Netzwerk- und Wissensvermittlungsarbeit in unserem Archiv ausrichten zu können!