FEMINISTISCHE SOMMERUNI – RÜCKSCHAU

DDF/FEMINISTISCHE SOMMERUNI BERLIN 13.-15.09.2018

Was für ein Programm, was für ein Wochenende! Über den feierlichen und bejubelten Onlinegang des Digitalen Deutschen Frauenarchivs (DDF) am vergangenen Donnerstag in der Humboldt-Uni Berlin haben wir bereits über unsere Facebookseite berichtet.

Am vergangenen Freitag fand dort auch das Jahrestreffen des i.d.a.-Dachverbands – in dem das Archiv Frau und Musik Mitglied ist – statt, zu dem wieder viele vertraute Gesichter gekommen waren: Was gab es Neues zu berichten? Welche Fortschritte und Erfolge hatten die einzelnen FrauenLesbenarchive zu verbuchen?

Erfolge und Sorgen

Mit Sorge hörten wir den Bericht zu den aktuellen Entwicklungen der Politik in Österreich, die damit begonnen hat, feministischen Einrichtungen die Gelder zu streichen. Jahrzehntelange engagierte Arbeit wird dadurch zunichte gemacht, feministische Archive müssen um ihre Existenz und die Zukunft ihrer Exponate bangen. Eine Besserung der Lage ist derzeit nicht in Sicht.
Wir vom AFM konnten über unsere Erfolge berichten wie z. B. Konzerte, unser Erscheinen im neuen “Komponistinnen“-Dokufilm und vor allem über unseren Fortschritt der Digitalisierung unserer Exponate zur Frauenbewegungsgeschichte, die Ende 2018 abgeschlossen sein wird.

Feministische Sommeruni

Barbara Heller © Tanja Schnitzler/DDF

Am Samstag fand dann ebenfalls in der Humboldt-Universität Unter den Linden die Feministische Sommeruni des DDF statt als Wiederauflebung der einst legendären feministischen Sommerunis, die früher rund eine Woche dauerten. Vielleicht der Auftakt zu künftigen weiteren – und längeren? – Sommerunis dieser Art? Die Nachfrage war jedenfalls enorm.

Von morgens bis in den späten Abend hinein war Programm: Mehr als 1.000 Interessierte waren zu mehr als 60 Workshops gekommen in diesen Bienenstock der feministischen Superlative. Wir boten zwei Seminare: Zur Vernetzung und Vernetzungsgeschichte von Musikerinnen/Komponistinnen/Dirigentinnen – damit auch in unsere Vereinsgeschichte – sowie die Dokumentarfilme (Ausschnitte, jew. 20 Minuten) mit Gespräch über Komponistin Barbara Heller (Regie: Lilo Mangelsdorff) und über das historische Quadrupel Lili Boulanger, Fanny Hensel, Mél Bonis und Emilie Mayer (Idee/Ausführung: Kyra Steckeweh/Tim van Beveren). Im Anschluss konnten wir unser eigenes Netzwerken auf der Sommeruni vertiefen und fortsetzen. Abends brachten wir uns noch im Gespräch der Pro-Quote-Regie-Frauen (Talk mit den Schauspielerinnen Maren KroymannNina Kronjäger und Mateja Meded mit Moderation von Barbara Rohm) zu Sexismus im Film- und Theatergeschäft ein, denn auch Musiktheaterfrauen sind davon betroffen. Zeitgleich waren wir auch zu einem Konzert von und mit Barbara Heller in Berlin unterwegs.

Frauenkulturgeschichte, wie sie reichhaltiger nicht sein kann – hoffentlich mit Fortsetzung!

Hier einige Einblicke der Presse in dieses Großereignis:
ZDF heute journal über den politischen Einfluss von Frauen samt Onlinegang des DDF
Bericht des Frauenmediaturms
Talk mit sookee und Luise F. Pusch zu geschlechtergerechter Sprache und einige weitere Videos des Senders “ALEX Berlin” zum Nachsehen/-hören
Bildergalerie des Gesamtevents
Direktlink zum DDF

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Julian Fischer im Workshop © Susanne Wosnitzka
Mary Ellen Kitchens im Workshop © Susanne Wosnitzka
Anne-Marie Bernhard im Workshop © Susanne Wosnitzka
Barbara-Heller-Doku © Daniela Weber
Kleiner Infostand des Archivs © Daniela Weber
Mary Ellen Kitchens bei der Vorstellung der Dokufilme © Daniela Weber
Tim van Beveren, Kyra Steckeweh, Barbara Heller, Lilo Mangelsdorff (Mod.: Susanne Wosnitzka, Anne-Marie Bernhard) © Daniela Weber
Szene aus der neuen “Komponistinnen”-Doku. Kyra Steckeweh blättert in Originalen von Emilie Mayer © Daniela Weber
Das nach Berlin gefahrene Teilteam des Archivs Frau und Musik: Julian Fischer, Susanne Wosnitzka, Anne-Marie Bernhard, Daniela Weber, Mary Ellen Kitchens © Christoph May
Im Talk zu Diskriminierung im Filmgeschäft: Schauspielerinnen Nina Kronjäger, Maren Kroymann und Mateja Meded © Tanja Schnitzler/DDF
Lilo Mangelsdorff, Tim van Beveren, Kyra Steckeweh sichtlich hochzufrieden © Tanja Schnitzler/DDF