Anna Magdalena Bach: „Ein Weihnachtswunder“

Screenshots @ Verena Altenberger/eikon media/epofilm
Screenshots @ Verena Altenberger/eikon media/epofilm

Am 18. Dezember 2024 wurde um 20:15 Uhr in der ARD/BR/MDR/ORF2 der neue Film Bach – ein Weihnachtswunder erstmals ausgestrahlt. Dieser handelt von der (fiktiven) Entstehung des berühmten Weihnachtsoratoriums:

„Im Dezember 1734 bringt das Weihnachtsfest die Musikerfamilie Bach in Leipzig zusammen. Dort treffen die Kinder Gottfried und Elisabeth auf die älteren Halb-Brüder Friedemann und Emanuel. Anna Magdalena, genannt Magdalena und die zweite Frau von Johann Sebastian, unterstützt ihren Mann, sodass er sich seiner Mission, das Göttliche mit seiner Musik den Menschen näherzubringen, widmen kann. Das Weihnachtsoratorium soll rechtzeitig fertig werden. Dem Rat der Stadt und der Kirchenleitung ist Bachs angebliche Eitelkeit bereits länger ein Dorn im Auge und sie befürchten, dass in der Thomaskirche wieder „opernhafte“ Musik zu hören sein wird. Johann Sebastian hofft, mit dem Oratorium Dresdner Hof-Komponist zu werden und erwartet sich die Unterstützung aller Familienmitglieder. Allerdings gibt es zwischen Johann Sebastian und seinem Sohn Emanuel Streit, weil dieser von seinem Vater nicht die gewünschte Anerkennung als Musiker erhält und Friedemann vom Vater bevorzugt wird. Schließlich verbietet der Rat der Stadt Leipzig die Aufführung des Weihnachtsoratoriums. Die familiären Spannungen setzen dem zehnjährigen Gottfried zu und er verschwindet spurlos…“ (Quelle: Wikipedia)

Im Mittelpunkt steht klar das Schaffen Johann Sebastian Bachs (Devid Striesow) – eine große Rolle spielt hier aber seine zweite Frau Anna Magdalena, verkörpert von Verena Altenberger (ehem. Buhlschaft im Salzburger Jedermann, ehem. Polizeiruf 110-Kommissarin). Sie stellt auf beeindruckende Weise dar, wie Frauen in dieser Zeit dafür sorgten, dass Haushaltsangelegenheiten geregelt waren und wie groß ihre Angst vor jeder erneuten Schwangerschaft waren – jede konnte potenziell tödlich sein – und wie Frauen von Komponisten oft als Kopistinnen arbeiteten, die Werke ihrer Männer geschickt vermarkteten und ihre eigenen Karrieren oftmals dafür aufgaben.

Für die Rolleneinstudierung bzw. das Einfinden in die Frauen(musik)geschichte dieser Zeit engagierte Verena Altenberger unsere Mitarbeiterin Susanne Wosnitzka, die mit ihren Forschungen an historischen Zeitungen des 18. und 19. Jahrhunderts das Wirken an und mit der Musik auf persönliche Weise im Zusammenspiel mit historischem Stadtleben bringen konnte. Von der Komponistin Martina Eisenreich kommt die Filmmusik!

So jubelte Reinhard Mawick (zeitzeichen.net) bereits vorab: „Ein Film zum Frohlocken! Verena Altenberger spielt (hinreißend!) Bachs Frau Anna Magdalena“.

Die Erstausstrahlung am 18. Dezember 2024 im Ersten erreichte 4,77 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 19,6 Prozent. In der ARD-Mediathek erzielte der Film vorab rund 600.000 Aufrufe! Der Film ist in voller Länge bis Mitte März 2025 ab sofort in der ARD-Mediathek!

Exklusiv-Interview von Susanne Wosnitzka mit Verena Altenberger
Interview von Marco Schreyl mit Verena Altenberger (Deutschlandfunk Kultur): „Wir sehen einen tiefen Einblick in die Dynamiken, die Hoffnungen, Träume und Ängste der Familie Bach, die vielleicht ziemlich genau so gewesen sind. […] Ich hatte eine ganz tolle Musikhistorikerin, mit der ich mich vorbereitet hab – Susanne Wosnitzka –, die mir so eine ganz dicke Dramaturgiemappe vorbereitet hat mit Briefen aus der Zeit, mit Zeitzeuginnen, Berichten, mit Links zu anderen vergleichbaren Schicksalen von damals, dass man sich so richtig gut einlesen und einfühlen kann, und dann kam das Kapitel Hygiene *lacht* Das waren so die ersten Seiten, wo ich hundert Kreuze gemacht hab, dass ich nicht 1734 lebe, und natürlich was in dem Film ganz stark zum Ausdruck kommt, das Thema Schwangerschaft bei Anna Magdalena Bach.“
Stefan Dosch: Wie spielt man Bachs Ehefrau historisch überzeugend?Interview der Augsburger Allgemeinen mit Susanne Wosnitzka

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