Julia Perrys “Stabat Mater” – eine Aufführung in Berlin

Text: Catherine Chilliary Chrisanty

Letzten Samstag, am 13. Januar 2024, wurde ein Konzert mit Werken von Julia Perry (1924–1979) an der Universität der Künste Berlin aufgeführt. Diese Jahrespräsentation des Programms der Sing-Akademie zu Berlin gilt als Hommage für Julia Perry bzw. als eine Erinnerung an ihremn kommenden 100. Geburtstag am 25. März 1924.

Zunächst lernte Julia Perry als Kind das Geigenspiel, verlegte dann aber ihren Fokus auf das Klavier. Dieses Instrument sowie Stimme und Komposition studierte sie  von 1943 bis 1948 am Westminster Choir College in Princeton, New Jersey von 1943. Neben dem Komponieren beschäftigte sie sich auch mit ihrer Rolle als Dirigentin und Lehrerin. Ihr musikalisches Talent wurde u. a. von Nadia Boulanger und Luigi Dallapiccola gefördert.

Julia Perrys berühmtestes Werk ist ihr Stabat Mater, ein Orchesterwerk über die Hymne zu Maria und Jesus während der Kreuzigung. Als spirituelle Person experimentierte Julia Perry gerne mit mittelalterlichen Versionen des Stabat Mater und widmete diese Musik ihrer Mutter als Sinnbild für das Leiden einer afroamerikanischer Mutter, deren Sohn zu Unrecht inhaftiert und hingerichtet wurde. Sie können das Stabat Mater in unserem Archiv einsehen.

Julia Perrys Stabat Mater wurde zum ersten Mal im November 2023 in der New York Philharmonie eingespielt. Zu ihrer Identität als afroamerikanische Komponistin stellt dieses Werk ihre bedeutendste Leistung dar. Bereits 1965 wurde Julia Perrys Werk Short Piece for Orchestra als die erste Komposition einer Schwarzer Komponistin in der New York Philharmonie aufgeführt. Ihre Werke wurden aber zu dieser Zeit selten eingespielt wegen urheberrechtlicher Probleme wegen Fehlens von Nachlassnehmenden.

Sehen Sie hier eine Aufführung von Julia Perrys Stabat Mater in Denver:


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