#FundstückDesMonats | Dezember 2022

Text: Bettina Weber

In diesem Jahr stehen unsere Bestände zu Konzertereignissen im Vordergrund. Darunter befindet sich eine große Sammlung von Programmheften aus unterschiedlichen Jahrzehnten. Bei der Sichtung dieser Materialien stoßen wir immer wieder auf wahre Schätze, die wir hier präsentieren wollen.

Viele spannende Programme, Plakate und Konzertankündigungen sind uns im Laufe unseres Projekts unter die Augen gekommen, sodass mitunter die Wahl für das monatliche Fundstück schwerfiel. Es erscheint als würdiger Schlusspunkt, dass gerade das letzte Programm, welches wir Ihnen in diesem Jahr vorstellen, eines ist, in dem die Arbeit des Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik e. V. eine besondere Ehrung erfahren durfte.

Seit 1987 vergibt die Stadt Kassel alljährlich einen Förderpreis an herausragende kulturelle Projekte aller Kunstsparten. Im Jahr 1994 ging dieser Preis an das Archiv des Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik e. V.!

Programmheft zum Kulturpreis S. 1 © Archiv Frau und Musik
Programmheft zum Kulturpreis S. 1 © Archiv Frau und Musik
Programmheft zum Kulturpreis S. 2 © Archiv Frau und Musik
Programmheft zum Kulturpreis S. 2 © Archiv Frau und Musik

Der Internationale Arbeitskreis Frau und Musik wurde 1979 u. a. durch die Dirigentin Elke Mascha Blankenburg gegründet, deren Bestreben es war, die Namen und Werke vergessener Komponistinnen sicht- und hörbar zu machen. Aus der Initiative ging das Archiv Frau und Musik hervor, das inzwischen über eine weltweit einzigartige Sammlung von Noten, Tonträgern, Büchern, Nachlässen, Handschriften und vielem mehr verfügt. Mehr zu unserer Geschichte können Sie hier nachlesen.

Zu den im Archiv Frau und Musik vertretenen Komponistinnen gehört auch die 1953 in Bukarest geborene Deutsch-Rumänin Adriana Hölszky. Hölszky studierte zunächst Komposition und Klavier an der Musikhochschule ihrer Heimatstadt Bukarest, setzte ihre Ausbildung später an der Musikhochschule in Stuttgart, u. a. bei Milko Kelemen fort. Ab 1980 ist sie als Dozentin und Professorin für Komposition an verschiedenen deutschen und österreichischen Musikhochschulen tätig, unter anderem am Mozarteum in Salzburg. Sie schreibt Vokal-, Orchester- und Kammermusik, sowie Opern. Zahlreiche ihrer Werke wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet.

Bei der feierlichen Preisverleihung am 4. Dezember 1994 in der Kasseler Kulturfabrik Salzmann, erklang Adriana Hölszkys Monolog in einer verdoppelten Fassung für zwei Frauenstimmen und Pauke(n).

Dietburg Spohr, die Sie in der folgenden Aufnahme hören können, war eine der beiden Sängerinnen, die den Preisverleih musikalisch mitgestaltete:


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