Frankreichs starke Frauen | Frauenstimmen 16. Nov. 2022 Salzburg

Mittwoch 16. November 2022, 19:30 Uhr, Kardinal-Schwarzenberg-Saal, Kapitelplatz 3, A-5020 Salzburg

FRAUENSTIMMEN 2022: Frankreichs starke Frauen

Elisabeth Möst (Querflöte) und Per Rundberg (Klavier) interpretieren Musik von Louise Farrenc (1804–1875), Lili Boulanger (1893–1918), Nadja Boulanger (1887–1979), Cécile Chaminade (1875–1944) u. a.

Moderation: Roman Reisinger

Dass musikalische Größen wie Leonard Bernstein, Jean Francaix, Aaron Copland, Astor Piazzola und viele anderer ihr Können zum Großteil der französischen Musikerin und Kompositionslehrerein Nadja Boulanger verdanken, ist in letzter Zeit etwas in Vergessenheit geraten. Von den 1920er-Jahren an bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war sie die bedeutendste europäische Kompositionslehrerin.

Der Pädagogik widmete sich Nadja Boulanger (1887–1979) ab dem Todesjahr ihrer jüngeren Schwester Lili Boulanger (1893–1918), deren Kompositionsfähigkeiten Nadja sie höher einschätzte als ihre eigenen. Lili Boulanger erhielt den Ersten Rom-Preis, den begehrtesten französischen Kompositionspreis, für die Kantate für Tenor, Bariton, Mezzosopran und Orchester Faust et Helene mit 19 Jahren. Ihre Oper La Princesse Maleine nach Maeterlinck blieb aufgrund ihres frühen Todes unvollendet. Auch Nadja Boulanger schrieb in jungen Jahren Kompositionen und war als Pianistin und Organistin tätig, reduzierte diese Tätigkeit aber zugunsten des Unterrichtens. Sie war aber auch als Dirigentin aktiv, z. B. dirigierte sie bereits 1938 das Boston Symphony Orchestra. Als Dirigentin setzte sie sich besonders für Alte Musik ein.

Die französische Komponistin Louise Farrenc (1804–1875) war eine Zeitgenössin Felix Mendelssohn Bartoldys, Frédéric Chopins und Robert Schumanns, der ihre Werke mehrmals günstig rezensierte. Sie war ab 1842 die erste Klavierprofessorin am Pariser Conservatoire und gab ab 1861 gemeinsam mit ihrem Ehemann Aristide Farrenc, einem Flötisten und Verleger, Le Trésor des Pianistes, historische Musik für Tasteninstrumente in 23 Bänden heraus. 1849 wurde ihre dritte Sinfonie op. 36 mit dem Orchester des Pariser Conservatoires uraufgeführt und war ein großer Erfolg, ein Jahr später war der berühmte deutsche Geiger Joseph Joachim an der Uraufführung ihres Nonetts op. 38 beteiligt.

Cécile Chaminade (1857–1944) hat mit ihrem Concertino eines der berühmtesten Konzerte für die Flötenwelt hinterlassen hat. Sie war eine weltbekannte Pianistin, die vor allem mit eigenen Werken auf Tournee ging – zeitweise gab es vor allem in den USA zahlreiche Chaminade-Fan-Clubs – schrieb aber auch größere Werke, wie eine Oper, eine Messe und einige Orchesterwerke. Nach ihrem Tod geriet sie und ihre Werke in Vergessenheit, ihr Werk hat aber in den letzten Jahrzehnten eine Renaissance erlebt.

Frauenstimmen ist eine Veranstaltungsreihe der Maria-Anna-Mozart-Gesellschaft.

Weitere Infos unter. https://www.maria-anna-mozart.at/veranstaltungen/november-22/

 

Karten: https://www.xing-events.com/LPZTAGJ.html, info[at]maria-anna-mozart.at, 0680/2019054 oder beim Ticketservice am Mozartplatz