“Große Ehrung, starkes Nachspiel
Dieser Auftritt ist eine gelungene Überraschung […] [Dieser Preis ist] eine Würdigung der Komponistin Barbara Heller, die an diesem Abend den Hauptpreis erhält, eine Freude auch für das Archiv Frau und Musik, dem sie das Preisgeld von 5000 € stiften wird. Heller zählte vor 40 Jahren zu den Mitbegründerinnen dieser Vereinigung, die seitdem den Blick auf komponierende Frauen in Geschichte und Gegenwart grundlegend verändert hat. Die Musikwissenschaftlerin Eva Rieger hatte, für den erkrankten Verleger Peter Mischung, eine Laudatio gesandt, die auf die vielfachen Tätigkeiten der “musikalischen Feministin” einging und dieses Etikett gleich mit einem Fragezeichen versah – in eine Schablone lässt sich die ausgezeichnete Künstlerin gewiss nicht einpassen. Komponistin, Pianistin, Pädagogin: Die von Iris Welker-Sturm vorgetragene Lobrede erwähnt den Zickzack-Kurs eines Lebens, der aber ein klares Ziel gefunden habe. Rieger beschreibt den Bruch, den die Aufgabe der Tätigkeit als Pianistin 1989 bedeutet habe, und sie erwähnt das Talent, auch in sehr schwierigen Lebenssituationen nach vorne zu schauen. “Jetzt ist sie angekommen”, schreibt Rieger, “sie hat ihre Identität als professionelle Komponistin gefunden und ausgebaut.” Eine Ahnung von der Vielfalt dieses Werkes öffnen die Beispiele, die Heller fürs PreisträgerInnenkonzert ausgewählt hat. […] “Große Offenheit und Vernetzung” der Künstlerin lobt die Jury in der Urkunde, die Sparkassen-Vorstand Sascha Ahnert verliest. Und Barbara Heller dankt erkennbar gerührt. Sie kennt Damrstadt als “kommunikative und sehr offene Stadt”, die sie gefördert und gefordert hatte. “Das Lebenswerk ist in Gemeinschaft mit vielen Menschen entstanden”, sagt die Preisträgerin. “Das ist für mich das größte Geschenk dieser Stadt”.”
(Johannes Breckner, Darmstädter Echo, Artikel vom 21. November 2019)
Auch von uns alles Gute zu diesem tollen und wichtigen Preis und vielen Dank für deine Spende!