Nachruf auf Komponistin Ursula Görsch (1932–2023)

Aus dem Nachlass von Ursula Görsch © Archiv Frau und Musik
Aus dem Nachlass von Ursula Görsch © Archiv Frau und Musik

Wir erinnern an unser langjähriges Mitglied Ursula Görsch

Am 4. März 1932 in Bremen geboren, begann sie früh mit dem Klavierspiel und studierte später auch Querflöte. Darauf folgte ein Musikstudium an der Pädagogischen Hochschule in Bremen. Während ihrer Arbeit bei Radio Bremen begann sie auch mit dem Komponieren.

Ein wichtiger Schritt in ihrem Leben war ihr Umzug 1964 nach Istanbul, wo sie für fünf Jahre an der Deutschen Schule lehrte. Sie gründete dort ein Jugendorchester und nahm viele Einflüsse ihres dortigen Musiklebens in ihre Kompositionen auf.

Von 1985 bis 1995 versah sie einen Lehrauftrag der Universität Bremen – in diese Zeit fiel auch ihr Eintritt in den Internationalen Arbeitskreis Frau und Musik. Seit 1986 war sie engagiertes Mitglied in unserem Trägerverein.

1997 ging Ursula Görsch noch einmal ins Ausland, diesmal zog es sie nach Accra (Ghana), wo sie bis 2005 an der Valley View University lehrte und auch danach noch mit ihrer Familie leben sollte.

In einem Interview mit Rebekka Brienen für die VivaVoce 92 sagte Ursula Görsch über die Bedeutung der Musik in ihrem Leben: “Wenn man durch Musik eine Spur von seinem Leben hinterlassen möchte, ist natür­lich die Musik – und in meinem Fall das Komponieren – das Wichtigste im Leben.”

Der Nachlass von Ursula Görsch mit zahlreichen Noten, Autographen, Skizzen und Texten kam noch im Januar dieses Jahres in unser Archiv nach Frankfurt. Jetzt ist die Komponistin im Alter von 90 Jahren in Bremen verstorben. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie und ihren Freund*innen.