9. Dezember: Mit Nachhall und fluktuierender Spannung. Streichquartette von Komponistinnen des 19. und 20. Jahrhunderts

Konzert mit dem Leipziger Streichquartett in der Reihe Komponistinnen und ihr Werk

Leitung Christel Nies
Freitag, 9. Dezember 2016, 19.30 Uhr
Rathaus Kassel, Bürgersaal
Spenden erbeten

Ivo Bauer, Violaleipziger-streichquartett-mamlok-konzert
Tilman Büning, Violine
Matthias Moosdorf, Violoncello
Conrad Muck, Violine

Das Leipziger Streichquartett, eine der besten Streichquartettformationen, präsentiert am 9. Dezember 2016 in Kassel in einem Konzert der Reihe Komponistinnen und ihr Werk ein Programm mit Werken von vier renommierten Komponistinnen.

Die älteste der Komponistinnen ist Emilie Mayer (1812–1883). In Kassel wurde ihr Streichquartett op.14 g-Moll bereits mehrfach mit großem Erfolg aufgeführt, und das Sinfonieorchester der Universität Kassel spielte im Februar 2015, im ersten der Jubiläumskonzerte von Komponistinnen und ihr Werk, die Faust-Ouvertüre von Emilie Mayer. Mit dem Streichquartett in e-Moll kommt in diesem Konzert ein weiteres Werk der genialen Komponistin in Kassel zur Aufführung.

Das Konzertprogramm beinhaltet zudem Streichquartette von drei herausragenden Komponistinnen der Gegenwart: Konstantia Gourzi, Ursula Mamlok, Hanna Kulenty.

Mit Nachhall und fluktuierender Spannung ist der Titel des Konzertes. Mit Nachhall bezieht sich auf den Untertitel des 6. Streichquartettes von Hanna Kulenty: with echo delay, und mit fluktuierender Spannung ist der Titel des ersten Satzes: with fluctuating tension von Ursula Mamloks zweitem Streichquartett.

Das 6. Streichquartett von der in Polen geborenen Hanna Kulenty mit dem Untertitel with echo delay wird von den Musikern gespielt und mit einer Zeitverzögerung im Saal wiedergegeben. So entsteht ein neuartiges, faszinierendes Klangerlebnis. Das Leipziger Streichquartett hat das Werk 2015 in Leipzig uraufgeführt.

Von der aus Griechenland stammenden Komponistin Konstantia Gourzi kommt das zutiefst berührende, 2007 entstandene Werk P-ILION, neun fragmente einer ewigkeit, zur Aufführung. Die Komponistin wird anwesend sein.

Ursula Mamlok komponierte ihr 2. Streichquartett im Jahr 1998. Es ist ein Werk von großer Intensität, komponiert in dem ganz eigenen, unverwechselbaren Stil der Komponistin. Ursula Mamlok, als Jüdin von den Nationalsozialisten verfolgt, lebte und wirkte fast 70 Jahre lang in den USA. 2006 kehrte sie in ihre Heimatstadt Berlin zurück, wo sie am 4. Mai 2016 verstarb. Bettina Brand (Berlin) wird eine kurze Einführung zu Ursula Mamlok und ihrem 2. Streichquartett geben.

Der Deutschlandfunk wird das Konzert aufnehmen und zu einem späteren Zeitpunkt senden.