“Die übersehenen Komponistinnen” | Online-Ausstellung

Die Österreichische Nationalbibliothek verwahrt in der Musiksammlung über 400 Vorlässe, Nachlässe und Archive. Unter diesen befinden sich auch zahlreiche Nachlässe von Komponistinnen, der Großteil davon aus dem 20. Jahrhundert. Die Namen der Komponistinnen, die hinter diesen Beständen stehen, sind der Allgemeinheit heute oft unbekannt. Anders als ihre Kollegen hatten diese Künstlerinnen die Hürde, sich gegen das Vorurteil durchzusetzen, dass Frauen nicht komponieren können, “bevor noch ein Ton ihrer Musik erklungen ist”, wie Grete von Zieritz formulierte. Nach ihrem Tod wurden sie zumeist rasch vergessen, so sehr sich die Erb:innen auch um ein Bewahren ihres Andenkens bemühten.

Die Komponistinnen, deren Werk in diesen Nachlässen verwahrt wird, sind höchst unterschiedlich. Öffentlich erfolgreich wie Grete von Zieritz oder fast im Verborgenen wie Petronella Göring; in allen Genres zu Hause wie Nancy Van de Vate oder auf bestimmte Gattungen konzentriert wie Hilde Hager-Zimmermann, die sich fast ausschließlich dem Lied widmete; stilistisch progressiv wie Luna Alcalay oder eher konservativ wie Frida Kern – jedoch in allen Fällen technisch profund, meist akademisch ausgebildet und auf der leidenschaftlichen Suche nach persönlichem Ausdruck.

Die Ausstellung greift sieben der vorhandenen Nachlässe heraus, um die Komponistinnen-Persönlichkeiten und ihr Werk vorzustellen. Sie repräsentieren das gesamte 20. Jahrhundert und sie stehen für die vielen anderen Komponistinnen, die es auch heute noch zu entdecken gilt.

Hier gehts zur Ausstellung – wir wünschen viel Freude beim Lesen, Anschauen und Entdecken!