Das Staatstheater Darmstadt zeigt im Stream am 09./10./11. April 2021 szenisch Lili Boulangers Kantate Faust et Hélène in einer Inszenierung von Mariame Clément. Das Staatstheater Darmstadt kombiniert Lili Boulangers Kantate mit der Kantate Lucrezia von Georg Friedrich Händel, und so entsteht eine Geschichte, die von (struktureller) Gewalt gegen Frauen erzählt und in eine Begegnung von Lucrezia und Hélène mündet.
Diese lange ersehnte Premiere von Lucrezia/Faust et Hélène (Georg Friedrich Händel/Lili Boulanger) wird als digitaler Musiktheaterabend aufgezeichnet. Mariame Clément (Regie) und Daniel Cohen (Musikalische Leitung) setzen damit auch ihre Zusammenarbeit fort, deren Don Quichotte bei den Bregenzer Festspielen für Aufsehen sorgte.
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Lili Boulanger gewann 1913 als erste Frau überhaupt den renommierten Kompositionspreis Grand prix de Rome, den damals bedeutendsten Kompositionspreis der Welt. Die gerade 19jährige Komponistin überzeugte die Jury mit ihrer ausgereiften Kantate zu Goethes Faust, Teil 2 auf Französisch, und komponierte ihre allesamt männlichen Mitstreiter quasi an die Wand. Der Gewinn dieses Grand prix und die Genialität dieses Stücks machten Lili Boulanger über Nacht berühmt und zu einer lebenden Legende. Sie war die erste Frau, die dadurch als Komponistin auch einen Arbeitsvertrag bekam (bei Ricordi). Im Gewinn inbegriffen war ein vielmonatiger Studienaufenthalt in der Villa Medici in Rom, den sie allerdings krankheits- als auch kriegsbedingt 1914 abbrechen musste. Im mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm Komponistinnen (D 2018) können Sie mehr über Lili Boulanger und ihre Zeit in Rom und Paris erfahren.