CiR2021 #Special Edition: Farzia Fallah

Composer in Residence 2021: Farzia Fallah

Das Arbeitsstipendium Composer in Residence (CiR) ging 2021 an die in Köln lebende Komponistin Farzia Fallah. Die in Teheran (Iran) geborene Komponistin studierte in Teheran, Bremen, Köln und Freiburg Komposition und überzeugte die fünfköpfige Fachjury des CiR durch ihren ausgeprägten eigenen Stil, ihren Ideenreichtum sowie ihre poetischen Kompositionen. Seit 2018 ist Farzia Fallah freischaffende Komponistin und Mitglied des Kollektiv3:6Koeln und der Iranian Female Composers Association (IFCA).

Farzia Fallah residierte von Oktober bis Dezember 2021 in Frankfurt. In dieser Zeit erarbeitete sie mit den Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ein Programm für ihr Portraitkonzert am 3. Dezember 2021. Die in Frankfurt entstandene Neukomposition disPositions II, eine Tanzperformance als Ko-Kreation von Farzia Fallah und der Tänzerin Ariadni Agnanti, kam bei diesem Konzert zur Uraufführung (siehe Video; weitere Videos zur Begrüßung und Einführung der Komponistin finden Sie in unserem YouTube-Channel).


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disPositions II, eine Tanzperformance als Ko-Kreation von Farzia Fallah und Ariadni Agnanti UA (2021), Die Tänzerin Ariadni Agnanti © Laura Brichta 2021
disPositions II, eine Tanzperformance als Ko-Kreation von Farzia Fallah und Ariadni Agnanti UA (2021). Die Tänzerin Ariadni Agnanti © Laura Brichta 2021

“Ich schätze es sehr, wie sich die MusikerInnen der Hochschule in kurzer Zeit auf die Stücke eingelassen hatten; mutig und entschlossen. Viele Spieltechniken haben wir zusammen besprochen und erprobt, und noch an den letzten Tagen vor dem Konzert haben wir daran gearbeitet, für jedes Stück einen großen Bogen zu schaffen.
Die Zusammenarbeit mit der Tänzerin Ariadni Agnanti war sehr spannend für mich. Wir haben aus dem Nichts angefangen und uns so oft ausgetauscht, dass langsam die Ideen wuchsen. Das war ein Work in Progress, wo wir immer gegenseitig viele Inspirationen bekamen und durch gegenseitige Kommentare feiner gedacht haben. Das Ergebnis war nicht nur ein Stück Tanzperformance sondern auch eine schöne Freundschaft zwischen uns.” – Farzia Fallah

Im Rahmen des zu dem Stipendium zugehörigen Education-Projekts Response hatte Farzia Fallah einen intensiven Austausch mit einer Schulklasse des Frankfurter Adorno-Gymnasiums. In mehreren Workshops erarbeiteten Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit ihr ein eigenes Musiktheaterstück. Das Konzert wurde im Dezember 2021 den Eltern präsentiert.

“Es war super, die Neugier und die Freude bei den Schüler*innen zu spüren. Unvergesslich war für mich, als ein Schüler nach der Vorstellung mir sagte, dass er vielleicht in der Zukunft Musiker wird.” – Farzia Fallah

Darüber hinaus nahm die Stipendiatin an dem vom Archiv Frau und Musik in Kooperation mit der Musikhochschule Nürnberg organisierten Komponistinnentreffen vom 13. bis 15. Oktober 2021 in Nürnberg teil. Im Rahmen dieses Wochenendes vernetzten sich elf Komponistinnen verschiedener Generationen (eine Rückschau finden Sie hier). In einem Interview, das in Nürnberg entstanden ist, spricht Farzia Fallah über die Rolle von Konzerten und Aufführungen in ihrem Arbeiten.

Lalayi, ein Schlaflied für Sohrab für Streichtrio (2017), Zion Lee, Violine | Nefeli Galani, Viola |Clara Franz, Violoncello © Laura Brichta 2021
Lalayi, ein Schlaflied für Sohrab, für Streichtrio (2017), mit Zion Lee, Violine | Nefeli Galani, Viola | Clara Franz, Violoncello © Laura Brichta 2021

“Jeder Austausch und jedes Gespräch mit den MitarbeiterInnen des Archivs war bereichernd für mich; wie man gemeinsam viele Werke der Musikgeschichte wertschätzen und sie neu ans Licht bringen kann. Und wie man es gemeinsam schafft, das Bewusstsein wachsen zu lassen, dass die Musik kein Gender kennt und eben daher die Musik von vielen Komponistinnen der Musikgeschichte beleuchtet werden sollte. Aber auch mit dem Blick in die Zukunft, beispielsweise durch das Fördern des Komponierens bei allen Kindern schon in Schulen und Musikschulen.” – Farzia Fallah

Presseberichte:
Frankfurter Allgemeine Zeitung: Zerbrechlich wie Menschenseelen
HR2: Die Ohrenschärferin – Die Komponistin Farzia Fallah

 

Das CiR-Projekt 2021 wurde gefördert durch:

Unsere Stipendiatin wohnte in einer Unterkunft von:

Infos unter www.thelindenberg.com