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her:voice | Komponistinnenfestival

Mai 9 - Mai 12

Bach, Mozart, Verdi – kaum jemand, der diese Namen nicht kennt. Wie aber sieht es mit ihren komponierenden Zeitgenossinnen aus? Von Barbara Strozzi über Ethel Smyth bis hin zu Olga Neuwirth – es gab und gibt sie, die Komponistinnen, doch bis heute haben ihre Namen in Konzertprogrammen und Opernspielplänen Seltenheitswert. Das neue Festival her:voice hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Blick über die Grenzen des Kanons hinaus zu werfen und das musikalische Schaffen von Frauen in Vergangenheit und Gegenwart sichtbar zu machen. Neben den Aufführungen auf der Opern- bzw. Konzertbühne bietet ein begleitendes Symposium die Möglichkeit, das Erlebte zu reflektieren und zu diskutieren.

Bereits der Blick auf die Opernbühne lädt in dieser ersten Ausgabe des Festivals zu einer spannenden Neuentdeckung ein: 200 Jahre nach der Uraufführung erlebt Louise Bertins (1805–1877) Oper Fausto, deren Libretto die Französin selbst verfasste, ihre “Wiedergeburt“ am Aalto-Theater (Regie: Tatjana Gürbaca) – und ergänzt damit die Reihe existierender Faust-Vertonungen ihrer Kollegen Gounod, Berlioz und Boito. Eine ähnlich vielseitige Künstlerin steht im Fokus des Konzertgeschehens: Im Gesprächskonzert bietet sich die Gelegenheit, die Komponistin, Dirigentin, Pianistin, Autorin und bildende Künstlerin Lera Auerbach (geb. 1973) und ihr Schaffen kennenzulernen, bevor das zehnte Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker Auerbach als Solistin ihres eigenen Klavierkonzerts in den Alfried-Krupp-Saal führt. Ergänzt wird das Konzertprogramm von den außergewöhnlichen Werken zweier US-Amerikanerinnen: Als Inspiration für Missy Mazzolis (geb. 1980) River Rouge Transfiguration dienten einst der Lärm und der Schotter Detroits. Florence B. Price (1887–1953) wiederum – die erste Afroamerikanerin, die als Komponistin klassischer Musik in die Geschichte einging – verbindet in ihrer Sinfonie Nr. 3 klassische Formen mit dem Liedgut der afroamerikanischen Musiktradition.

Weitere Facetten des Schaffens komponierender Frauen fördert die Kooperation mit der Philharmonie Essen zutage: Mit Drama Queens widmet sich Christina Pluhar großen Frauenfiguren des Barock, ein Kammerkonzert beleuchtet das Schaffen Clara Schumanns (1819–1896). Augusta Holmès’ (1847–1903) La Montagne Noire im Opernhaus Dortmund schlägt schließlich den Bogen zum parallel stattfindenden Wagner-Kosmos. Im Zusammenspiel von Theorie und Praxis bieten darüber hinaus Vorträge und der Austausch mit namhaften Wissenschaftlerinnen wie Inga Mai Groote (Universität Zürich), Kordula Knaus (Universität Bayreuth), Nicole K. Strohmann (Universität für Musik und darstellende Kunst Graz), Antje Tumat (Universität Paderborn) sowie Melanie Unseld (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) die Möglichkeit, das Schaffen komponierender Frauen aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und bisher Ungehörtes (und Ungesehenes) kennenzulernen.

Das Festival „her:voice“ findet in Kooperation mit dem Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien statt.

Alle Infos dazu finden Sie hier: https://www.theater-essen.de/oper/hervoice/

Veranstaltungsort

Theater und Philharmonie Essen
Opernplatz 10
Essen, 45128
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