2016 Juni 26. Salzburg: Barnach-Trio im Domchorsaal

 26. Juni 2016, 19:30, Domchorsaal (Kapitelplatz 3, 5020 Salzburg)

Barnach-Trio

Christiane Hoßfeld (Flöten), Barbara Thiem (Violoncello), Naoko Knopp (Klavier)

spielen Werke von Mel Bonis (1858–1937), Fanny Hensel (1805–1847) und Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809–1847)
Karten: 0680/2019054 oder info@nannerl.net
Abendkassa: € 18.-/ erm. € 9.- (Kinder ab 12, StudentInnen, Zivildiener),
Vorverkauf: € 14.-/ erm. € 7.-
€ 12.- für Mitglieder der Maria-Anna-Mozart-Gesellschaft Salzburg, des Vereins BarockPur
und der Salzburger Musikkreise
 
Mel [Mélanie Hélène] Bonis (1858–1937) studierte auf Vermittlung von César Franck am Pariser Conservatoire. Zu ihren Studienkollegen gehörten Gabriel Pierneé und Claude Debussy. Vor dem Examen wurde sie von ihren Eltern gezwungen, das Studium abzubrechen, um eine Heirat mit dem Studienkollegen Amédée Hettich zu verhindern. Sie  eine Ehe mit dem 22 Jahre älteren verwitweten Industriellen Albert Domange ein, der fünf Kinder mitbrachte, und bekam drei weitere Kinder. Ein viertes Kind musste versteckt aufwachsen, denn es stammte aus der wiederaufgenommenen Beziehung mit Hettich, der Mel Bonis in musikalischer Hinsicht sehr förderte. Erst um 1900 konnte sich Mel Bonis wieder verstärkt der Komposition zuwenden: Bis zum Weltkrieg schuf Bonis die meisten ihrer etwa 300 Werke, darunter sechzig klavierwerke, dreißig Orgelwerke, Kammermusik, geistliche Vokalwerke und Orchesterwerke. Ausgehend von der Spätromantik in der Nachfolge von César Franck wurde ihre Musik zunehmend vom Impressionismus beeinflusst.
Felix Mendelssohn-Bartoldys Klaviertrio op. 49 in d-Moll entstand 1838 während glücklicher Tage in Frankfurt und am Rhein und wurde rasch zu einem der populärsten Werke der Gattung. Robert Schumann bezeichnete es als “das Meistertrio der Gegenwart […] an dem sich noch Enkel und Urenkel erfreuen werden.” Diese Prophezeiung wird sich im kommenden Konzert in besonderer Weise erfüllen, da mit Barbara Thiem eine Nachfahrin der von Fanny Hensel-Mendelssohn das Violoncello spielt. 
Fanny Hensel, die mit dem Hofmaler Wilhelm Hensel verheiratete Schwester Mendelssohns, schrieb ihr Klaviertrio op. 11 für die sogenannten “Sonntagsmusiken” im Hause Mendelssohn, lange Zeit die einzige Plattform, auf der sie ihre Werke zu Gehör bringen konnte. Es ist ein Spätwerk und entstand 1846, kaum ein Jahr vor ihrem überraschenden Tod an einem Gehirnschlag, in einer Zeit, die zu den glücklichsten der Komponistin gehörten, hatte sie sich doch, unterstützt von ihrem Mann, Charles Gounod und Robert von Keudell, endlich entschlossen, das Publikationsverbot ihres Vaters und Bruders zu übertreten und ihre Werke einem Verlag zu übergeben. Das Klaviertrio ist eines ihrer reifsten Werke und zeigt die Komponistin auf der Höher ihrer Kunst: Das weiträumige Hauptthema des Kopfsatzes, das Lied (anstelle eines Scherzos) und das rhapsodische Finale offenbaren eine eigenständige Komponistenpersönlichkeit mit expressiven Qualitäten.
Das Barnach-Trio wurde 1988 gegründet und konzertiert seither jeden Sommer, wenn Barbara Thiem in Rindbach in ihrem Familiensitz (Mendelssohnvilla) Urlaub macht.Christiane Hoßfeld-Luckeneder (Flöte), geboren in München; Studium bei Prof.Aurèle Nicolet in Freiburg und Michel Debost in Paris. Konzertexamen mit Auszeichnung für Interpretation zeitgenössischer Musik. Soloflötistin an der Oper Pforzheim, Solopiccolistin im Philharmonischen Orchester Augsburg; seit 1987 freischaffend in Österreich. Rege Konzerttätigkeit, Dozentin bei Instrumental- und Kammermusikkursen, Rundfunk- u.CD-Aufnahmen.Barbara Thiem (Violoncello),geboren in Deutschland; Studium an der Musikhochschule Köln bei Prof.Siegfried Palm und in Bloomington bei Prof.János Starker.1. Preis beim Wettbewerb „Podium junger Künstler“Sie lebt in Amerika und ist Dozentin an der University of Wyoming und der Colorado State University. Jeden Sommer verbringt sie im Familiensitz Haimberger-Mendelssohn in Rindbach bei Ebensee. Seit 1988 Zusammenarbeit mit Naoko Knopp und Christiane H.L.;Internationale Konzerttätigkeit als Solistin und in verschiedenen Kammermusikensembles; Zahlreiche Rundfunk- und CD-AufnahmenNaoko Knopp (Klavier); geboren in Morioka, Japan; Studium bei M. Otaka in Japan, seit dem 15.Lebensjahr an der Musikhochschule Wien bei Prof. J. Dichler, Prof. H. Medjimorec und Prof. Hans Leygraf; Konzertfachdiplom mit einstimmiger Auszeichnung; 1.Preis beim Bösendorfer Klavierwettbewerb und verschiedenen weiteren Wettbewerben. Seit 1979 lebt sie in Ohlsdorf und unterrichtet an der A. Bruckner Privatuniversität Linz und an der LMS Gmunden. Internationale Konzerttätigkeit, zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen.
Der Text und die Inhalte stammen vom Veranstalter.