#FundstückDesMonats | April 2022

In diesem Jahr stehen unsere Bestände zu Konzertereignissen im Vordergrund. Darunter befindet sich eine große Sammlung von Programmheften aus unterschiedlichen Jahrzehnten. Bei der Sichtung dieser Materialien stoßen wir immer wieder auf wahre Schätze, die wir hier präsentieren wollen.

Unser #FundstückDesMonats April ist ein Programm aus dem Jahr 1984. U. a. am 7. April 1984 fand in der Tonhalle Düsseldorf ein Konzert mit Werken von Robert und Clara Schumann-Wieck statt. Hierbei erklang, wie die Presse zum damaligen Zeitpunkt vermutete, erstmalig Clara Schumann-Wiecks Klavierkonzert a-moll op. 7.

Clara Wieck, die bereits im Alter von 9 Jahren eine aufsehenerregende Karriere als Pianistin begann, beschäftigte sich ab ihrem 13. Lebensjahr mit ersten Entwürfen ihres einzigen Klavierkonzertes. Beraten und unterstützt von ihrem späteren Ehemann Robert Schumann, vollendete sie das Werk drei Jahre später.
Inzwischen geht man davon aus, dass das Konzert tatsächlich bereits am 9. November 1835 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt wurde. Clara Wieck selbst übernahm den Solopart und kein Geringerer als Felix Mendelssohn Bartholdy hatte die musikalische Leitung inne. Dennoch geriet das Stück in späteren Jahren mehr und mehr in Vergessenheit.
Somit waren die Konzerte unseres Programmes, wenn wohl auch keine Erstaufführung, so doch eine echte Wiederentdeckung, bei der das Orchester aus nach der Handschrift eingerichteten Noten spielte.

Als weitere Besonderheit stand in diesen Konzerten mit Sylvia Caduff Deutschlands erste und damals einzige Generalmusikdirektorin am Dirigierpult. Sylvia Caduff, die bereits früh von Herbert von Karajan gefördert wurde, setzte sich 1966 beim Dimitri Mitropoulos International Music Competition in New York gegen 34 männliche Kollegen durch und war die erste Frau, die im Rahmen einer einjährigen Assistenz die New Yorker Philharmoniker dirigierte. Ihretwegen mussten die Statuten des Orchesters geändert werden, da diese bis dahin die Anwesenheit von Frauen ausschloss. Bis heute wird die Position des*der Generalmusikdirektor*in vergleichsweise selten mit Frauen besetzt.


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Einen Klangeindruck von Clara Schumann-Wiecks Klavierkonzert a-moll op. 7 vermittelt dieses Video. Solistin bei dieser Aufnahme ist Shoko Sugitani, die auch bei den Konzerten unseres Programms am Klavier saß.