Leitung: Prof. Dr. Marion Saxer
Internaional Ensemble Modern Akademie, Carola Schlüter (Institut für Musikwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt)
Samstag, 4. Juli 2015, 13-21.30 Uhr, Haus am Dom, Frankfurt/Main
Die Sängerin und Stimmperformerin Cathy Berberian (4. Juli 1925 – 6. März 1983) ist die bedeutendste Pionierin einer neuen Gesangspraxis in der Musik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Wie keine andere Interpretin ihrer Zeit war sie – auf höchstem sängerischen Niveau – rückhaltlos zu stimmexperimentellen Erkundungen jenseits des traditionellen Belcanto-Gesangs bereit.
Zahlreiche Komponistinnen und Komponisten arbeiteten mit ihr zusammen und widmeten ihr Werke, in denen sie die unkonventionelle Behandlung der Stimme weiterentwickelten. Auch nachfolgende Komponistengenerationen konnten auf den neu erschlossenen Möglichkeiten der Gesangsperformance aufbauen und Kompositionen realisieren, die alle Aspekte der menschlichen Stimme zeigen – ohne Rücksicht auf überkommene ästhetische Imperative. Das Konzert-Symposium bildet eine Synthese aus Vorträgen und musikalischen Darbietungen rund um die facettenreiche Künstlerinnenpersönlichkeit Cathy Berberian und verbindet den Diskurs mit dem Konzert. Mit dem IEMA-Ensemble 2014/15 und der Sopranistin Carola Schlüter konnten Interpreten von internationalem Rang gewonnen werden.
Die Konzertprogramme umfassen Kompositionen, die in den Anfangszeiten des experimentellen Umgangs mit der Stimme entstanden sind und eigens für Cathy Berberian geschrieben wurden. Diesen treten Stücke zur Seite, die in jüngerer Zeit der Sopranistin Carola Schlüter gewidmet wurden. Die Vorträge beleuchten u. a. neue Gesangstechniken, Performanceaspekte, die leichte Muse, die medialisierte Stimme und Berberians Zusammenarbeit mit Komponistinnen und Komponisten. In einer weiter gefassten Reflexion soll der Bedeutung der Stimme im 20. Jahrhundert überhaupt nachgegangen werden.
Mehr Infos unter www.muwi.uni-frankfurt.de sowie cathy-Flyer