Tag der Blockflöte – Felicitas Kukuck

Instrumente von Felicitas Kukuck © Archiv Frau und Musik
Instrumente von Felicitas Kukuck © Archiv Frau und Musik

Heute wird der Tag der Blockflöte begangen. Durch unser Digitalisierungsprojekt #PARFUMO konnten wir viele Medieneinheiten, die sich in unserem Archiv befinden, digitalisieren und in Zukunft auch der Öffentlichkeit über den META-Katalog des Digitalen Deutschen Frauenarchivs (DDF) online präsentieren. Eine ganz besondere Rolle spielt hier auch der Nachlass der Komponistin Felicitas Kukuck (1914-2001), die als Jüdin während des Zweiten Weltkriegs stets auf der Hut sein musste. Dennoch konnte sie 1941 ihre Sonate für Blockflöte und Klavier in Berlin uraufführen. In dieser schlimmen Zeit hatte sie oft nur ihre Blockflöte zum Trost, die sie mit sich nehmen und in ihrer Kleidung verstecken konnte. Aus Berlin schaffte sie es in einem Flüchtlingstreck hinaus zurück in ihre Heimatstadt Hamburg. Nach dem Krieg arbeitete sie auch als Pädagogin und als Komponistin geistlicher Werke und verfasste auch zahlreiche Stücke für Liedgut und Chöre.

In unserem Archiv finden sich sämtliche nachgelassenen Werke, die von Felicitas Kukucks Tochter Dr. Margret Johannsen gesammelt und eingebracht wurden. Erhalten haben sich auch zahlreiche Instrumente von Felicitas Kukuck wie zum Beispiel nach historischem Vorbild selbstgebaute Fideln verschiedener Größen für eigene private Ensembles, in denen sie sich auch Alter Musik annäherte. Desweiteren finden sich im Magazin unseres Archivs neben vielen (handschriftlichen) Schriftstücken u. a. von Paul Hindemith auch ihre originale Schreibmaschine und ein Zettelkasten mit vielen Adressen ihres damaligen Netzwerkes aus FreundInnen und KollegInnen. Viele Objekte also, die auf eine noch umfassende Biografie warten!

Das Frankfurter Stadtmagazin hat einen feinen Artikel über das DDF verfasst, der auch die Instrumente von Felicitas Kukuck beinhaltet. Es gäbe an dieser Stelle noch viel mehr zu erzählen – gerne können Sie uns auch besuchen!