Hölderlin “Ohne Hölderlin”? UA von u. a. Annette Schlünz | Konzert 20. Nov. Frankfurt/Main

Konzert des OfEnsembles
Samstag, den 20. November, 17 Uhr (!), Eintritt frei
Freies Deutschen Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, Großer Hirschgraben 23–25, Arkadensaal

…stilltönend unter den Apfelbäumen
Neue Musik zu Hölderlin

mit neuen Werken von
Michael Maierhof, Annette Schlünz und Andreas Sorg
sowie Kompositionen von Nicolaus A. Huber und Geoffrey Alvarez

Das Konzert ist die letzte Wiederholung des Uraufführungskonzertes vom 8. September 2020 im Klingspor-Museum Offenbach. Weitere Konzerte fanden in der Französisch Reformierten Kirche Offenbach und in der Stadtbücherei Heidelberg im August diesen Jahres statt. Eine Chance für diejenigen, die bereits eines der Konzerte besucht haben, die Werke ein zweites Mal zu hören!

OfEnsemble:
Carola Schlüter, Sopran
Yumiko Noda, Violine / Viola
Olaf Joksch, Klavier
Bruno Suys, Kontrabass
Birgit Kindler Rezitation

Eine Anmeldung ist willkommen (siehe Formular auf der homepage des Museums), aber wer spontan aufbricht, wird sicher auch noch Platz finden.

https://freies-deutsches-hochstift.de/besuch/termine/-/stilltoenend-unter-den-apfelbaeumen/327/2021-11-20/41

Es gelten die 3 G Coronaregeln sowie Maskenpflicht (nur) bis zum Platz.

Wieviel Hölderlin steckt in einem Werk, das „Ohne Hölderlin“ betitelt ist?
Nach einigen Hölderlin-haltigen Stücken befreit sich der Komponist Nicolaus A. Huber mit einem „Knall“ von der geistigen Okkupation durch den Dichter in einer Komposition, der es gelingt, so unterschiedliche Klangkörper wie Kontrabass und Klavier zu einem Klangganzen zu verschmelzen, und die in einer „Stuhl-Coda“ „mit äußerster Heftigkeit“ endet. Drei neue durch das OfEnsemble in Auftrag gegebene Kompositionen für Sopran, Violine/Viola, Klavier und Kontrabass gruppieren sich um dieses widerständige Werk: Die Komposition von Michael Maierhof entführt die Hörer*innen mit Hilfe alltäglicher Materialien in eine eigene Klangwelt – der Einsatz eines Plastikbechers vor dem Mund der Sängerin, aber auch Themen wie Abschied und Tod spiegeln ungewollt die beklemmende aktuelle Situation der Corona-Pandemie. Andreas Sorg verwebt ein eigens für ihn verfasstes Gedicht von Danila Köhler zu Hölderlin und dessen Liebe zu Susette Gontard mit den Aussagen des Gedichts „Hälfte des Lebens“. Er fragt, macht der Tod Susettes die Möglichkeit, den Weg in die geistige Umnachtung durch die “Ausfahrt” zu Susette zu vermeiden, zunichte? Annette Schlünz verbindet in ihrer Komposition Hölderlins Gedicht „Die Liebe“ mit einem Text der zu Unrecht wenig bekannten Dichterin Undine Gruenter. Abgerundet wird das facettenreiche Programm mit einigen Liedern aus dem Zyklus „Hölderlin – Fenster“ des englischen Komponisten Geoffrey Alvarez. Welche eigenen Wege der Lyrik-Interpretation die einzelnen KomponistInnen gehen wird eindrücklich erlebbar durch die Konfrontation der Kompositionen mit der Rezitation der Gedichte durch die Sprecherin Birgit Kindler.

Annette Schlünz
“Aber die Liebe….”
für Sopran, Vioine/Viola, Kontrabass und Klavier (2020)
Texte: Undine Gruenter, Friedrich Hölderlin

Geoffrey Alvarez (geb. 1961)
4 Lieder aus Hölderlinfenster (2013)
Eine Flußreise
für Gesang und Klavier:
Vorspiel. Friedrich Hölderlin an Casimir Ulrich Böhlendorf
Wie Meeresküsten
An Zimmern
An die Parzen

Nicolaus A. Huber (geb. 1939)
Ohne Hölderlin (1992)
für Klavier, Kontrabass und mindestens 2 Stühle

Andreas Sorg (geb. 1959)
Last Exit Susette – Interlace Study I (2020) für Stimme – Viola/Violine – Klavier
nach einem Gedicht von Danila Köhler

Michael Maierhof (geb. 1956)
Schwingende Systeme E für Sopran, Violine, Kontrabass und Flügel (2020)